Wir wollen sterben
Blicket euch um und sehet:
es ist erfüllt die Welt mit dem Zeichen des Tieres
so dass unsere Zeit vollendet ist...
Es ist verseucht das Gewässer und all seine Wesen
zu versprühen Gift auf alle Lande
zu beenden jegliches Leben
Wir wollen sterben...
Es ist verpestet der Vögel Reich
auf dass des Menschen Atem verdorben werde
und graue Wolken die Erde mit Asche bedecken
Wir wollen sterben...
Es sind gerodet und verdorben die Hölzer des Waldes
zu zerstören der Erde Gleichgewicht
zu vernichten die Frucht des Landes
Es sind leer geworden die Menschen in ihren Herzen
so dass sie zerfallen an bösartigen Geschwüren
und sich selbst zerstören
Wir wollen sterben...
So haben wir's gewollt – so haben wir's getan – so haben wir's vollendet
zu schaffen unser eigen Ende...
Remscheid
Die Nacht ist nass und auf den Dächern glänzt der schwarze Lack
Du drehst dir eine feuchte Kleine, leckst sie langsam ab
Im alten Kirchturm schlägt der Pfaffe zwölfmal seine Frau
Du gibst 'ner Katze einen Tritt, nachts sind alle grau
Und du stehst auf der Rollbahn und du weißt:
Remscheid ist nicht weit...
Der Regen lutscht an deiner Jacke, Leder stinkt nach Fisch
Du trittst in einen Haufen Kacke, wo dran steht: „Alles frisch“
Und du stehst auf der Rollbahn – und du weißt: Remscheid...
...ist nicht weit, ja ja jaaa, wiedididab dauida
Die Nacht schwarz und auf den Dächern glänzt der nasse Lack
Ein Auto mit 'nem blauen Pickel tut als hebt es ab
'N Alter kotzt 'ne Hauswand an, 'ne Frau hört auf zu schrei'n
Du denkst an eine feuchte Kleine, doch dann lässt Du's sein
Denn Du stehst auf der Rollbahn und Du weißt: Remscheid ist nicht...
...ist nicht weit, wiedabdoidei, ja ja jaaa
Razzia
In das Haus herein stürmen rund zwanzig Männer schwer bewaffnet
Der Treppenflur erzittert unter Tritten: Vater Staat lässt bitten
Kommandos knallen knochentrocken, Türen werden aufgerissen
Besser keine Gegenwehr, sonst hast du ausgeschissen
Es schellt bei dir, man zeigt das schwarze Ding (und alle müssen an die Wand)
Sie riechen was sie bei dir finden wollen (und nehmen dich fest an die Hand)
Raus aus den Matratzen, jetzt läuft hier ein toller Film ab!
Unter dem Recorder, zwischen Bibel, Bier und Bilderbüchern
In der Küche fliegt Kakao und Mehl und ein Gewürzaroma
Alle Schränke öffnen! Raus mit vollgewichsten Taschentüchern!
Es schellt bei dir, man zeigt das schwarze Ding (und alle müssen an die Wand)
Sie riechen was sie bei dir finden wollen (und nehmen dich fest an die Hand)
Aus dem Haus heraus stürmen rund zwanzig Männer schwerbewaffnet
Der Treppenflur erzittert unter Tritten, Vater Staat ließ bitten
Kommandos knallen knochentrocken, Türen werden zugeschmissen
Alle haben mitgespielt und jeder fand das Spiel BESCHISSEN...
Der alte Freund
Ich schau' dich an und du schaust cool zurück, du kratzt an deinem Streichholzschnitt
Ich lach' wie früher als wie Freunde war'n, doch du lachst nicht mit
Tanz' den Prinz und tanz' den Räuber, tanz' durch's ganze Land
Ich sag' nichts und du sagst nichts, denn da ist eine Wand
Lass' doch endlich die Sau raus, was stehst du hier so dämlich rum
Lass' doch endlich die Sau raus, unser bisschen Scheiß-Zeit ist bald um
Was bist du jetzt für eine Witzfigur, siehst aus wie Punkbeamter Krumm
Du zuckst wie ein kaputtes Neonlicht, dein Herz macht BUMM
Tanz' den Prinz und tanz' den Räuber, was du tanzen nennst
Tanz' den Tanz der Tanzcomputer bis du einpennst
Lass' doch endlich die Sau raus, was stehst du hier so dämlich rum
Lass' doch endlich die Sau raus, unser bisschen Scheiß-Zeit ist bald um
Die Neue Welle ist dein Ideal und blaue Augen sind jetzt in
Was früher war ist dir total egal, du stehst auf Berlin
Tanz' den Prinz und tanz' den Räuber, glaub' ich steh' im Wald
Einmal vorwärts, einmal rückwärts – ist das alles?
Lass' doch endlich die Sau raus, was stehst du hier so dämlich rum
Lass' doch endlich die Sau raus, unser bisschen Scheiß-Zeit ist bald um
Lass' doch endlich die Sau raus, was stehst du hier so dämlich rum
Fang' doch endlich 'n Krieg an, unser bisschen Scheiß-Zeit ist bald rum!
Schweine im Weltall
Eisbein wird’s nie mehr geben, wir sind abgehau'n
Alle Ställe sind leer, auf den Beinen ist jedes Schwein (oink-oink)
Ab ins Raumfahrtzentrum - 'ne Rakete klau'n
Nicht mehr warten, wir starten, nicht warten, wir starten ins Weltall rein
Keiner wird uns finden, keiner holt uns ein
Ihr habt immer gedacht, alle Schweine wären nur dick und doof (oink-oink)
Doch jetzt sind wir im Kosmos, ha-ha, tanzen durch den Raum
Wir singen und swingen und lümmeln uns rum im Vakuum
Schweine im Weltall fliegen so hoch
Schweine im Weltall fliegen so weit
Schweine im Weltall fliegen nicht schnell
Schweine im Weltall haben noch Zeit
Nein, wir kommen nie wieder, Rückwärtsgang verlor'n
Alle Metzger sind pleite und fressen das Östrogorn (oink-oink)
Und wir lassen die Sau raus (quieek), machen Schweinerei'n
Denn fliegen und schmiegen und schmiegen und fliegen ist wunderschön
Schweine im Weltall fliegen so hoch
Schweine im Weltall fliegen so weit
Schweine im Weltall fliegen nicht schnell
Schweine im Weltall haben noch Zeit
Käpt'n Willi Weltschwein begrüßt euch alle an Bord des Raumkreuzers Enterschwein
Unser Motto: zwei und zwei – Schwein sein macht frei (ha-ha)
Ja, wir fühlen uns Spitze, es macht tierischen Spaß
Denn wir sehen euch schmoren da unten im eigenen Saft
Und wir bleiben hier oben, feiern jeden Tag
In der Féten-Rakete 'ne Féte bis die Schwarte kracht
Schweine im Weltall fliegen so hoch
Schweine im Weltall fliegen so weit
Schweine im Weltall fliegen nicht schnell
Schweine im Weltall haben noch Zeit
Schweine im Weltall fliegen so hoch
Schweine im Weltall fliegen so schön
Schweine im Weltall fliegen weit weg
Schweine auf Erden – kein Wiederseh'n...
Poona-Express
Sie war 'ne Ma, reichlich ausgeflippt, ihre Hose war zu weit
'N Edelstein trug sie auf der Nase, beim Tanzen geriet sie gleich in Ekstase
Sie sagte, dies' Jahr würd' ich mich verändern und wusste sofort mein Horoskop
Sie lebte und schwebte in anderen Sphären und rauchte nur das grüne Obst
Sie tanzte wirklich magisch – orakelte kess im orangenem Dress
Sie nahm das alles gar nicht tragisch, denn sie war 'ne Ma aus'm Poona-Express
Sie sagte, wie wär' lang' im Ausland gewesen, denn coole Leute gäb's hier doch nicht
Und spirituelle Vibrations bekäme sie nur im südlichen Licht
Sie wirkte wirklich magisch – orakelte kess im orangenem Dress
Sie nahm das alles gar nicht tragisch, denn sie war 'ne Ma aus'm Poona-Express
Sie sagte dann, sie meditiere oft im Ashram, wo sie wohnt
Und richtig toll fänd' sie auch Tantra, beim Küssen zeigte sie mir dann ihr Mantra
Sie zeigte mir auch noch weitere Tricks und verlor dabei die orangenen Gewänder
Sie bebte und schwebte in anderen Sphären und flüsterte „surrender“...
Sie liebte wirklich magisch – und das auch ohne orangenem Dress
Sie nahm das alles gar nicht tragisch, denn sie war 'ne Ma aus'm Poona-Express
Wir wollen leben
Der Tag erwacht und leise stirbt die Nacht, der erste Atem schmeckt noch kalt
Wir stehen hier und drüben steht die Macht, die Morgenluft riecht noch nach Wald
Wir wollen leben, wir wollen leben...
Fünftausend Bäume die heut' sterben soll'n, ein Blatt Papier erklärt, warum
Zehntausend Menschen, die das nicht mehr woll'n, wir bleiben nicht mehr länger stumm
Wir wollen leben, wir wollen leben, wir wollen leben, wir wollen leben...
Die Sonne reißt den Morgennebel auf, die Macht marschiert in Reih' und Glied
Sie hat Pistolen, Peitschen, Panzerglas – wir haben unser kleines Lied
Wir wollen leben, wir wollen leben...
Zehntausend haben heute keine Angst vor diesem unverschämten Spiel
Zehntausend und es werden immer mehr, für uns gibt’s nur das eine Ziel
Wir wollen leben, wir wollen leben, wir wollen leben, wir wollen leben...
Wir wollen leben – fünftausend Bäume die heut' sterben soll'n
Wir wollen leben – kein Blatt Papier erklärt, warum
Wir wollen leben – zehntausend Menschen, die das nicht mehr woll'n
Wir wollen leben – wir bleiben nicht mehr länger stumm!